Rosi
Weil Karl auf die Rosi steht
legt er an ein Rosenbeet.
Palmkätzchen
Manches stramme Physiomädl
hat zuhause Palmenwedl
und vielleicht auch für ihr Schätzchen
einen Strauß mit Palm(en)kätzchen.
VerGÄNGlichkeit
Ein Liebespaar geht Hand in Hand
durch’s Helenental bei Baden.
Die Beine kühl’n sie ab im Bach,
doch nur bis zu den Waden.
Später sieht man sie dann nackig –
beide sind noch ziemlich knackig –
sich räkeln an des Wassers Strand
an dem sie gingen Hand in Hand.
Im Herbst da gehen sie wieder wandern;
womöglich schon mit jemand andern.
Romeo und Julia
Julia sprach: "Romeo!
Wer holt heut‘ meine Omi o?
Sie war bei Alfa um Halbzwo.
Es wär mir lieber, sie wär do."
"Mit der Herzogin hab‘ ich mein Gfrett.
Führ sie gern mit mein‘m Cabriolett.
Doch findet sie mich gar nicht nett.
Sieht mich als Feind der Capulet."
Die Capulets und Montague
finden ewig keine Ruh.
Ständig sind sie nur am Zanken.
Selbst an der Stelle wo sie tanken.
Wie einst bei Alfa und Ferrari
gibt’s pausenlos nur Larifari.
Bis einer seinen Degen zückt
und meint, der andre sei verrückt.
Dann hebt an ein mächtig‘ Stechen.
Blut spritzt hoch und Knochen brechen.
Zu Ende geht’s mit manchem Buben.
Wara doch z’haus blim, in da Stubn.
Nur die Toten rührt die Ehre nicht.
Wer tot ist, der übt gern Verzicht.
Sonst bleibt nur Flucht auf flinken Pedes.
Schneller ging‘s mit dem Mercedes.
Doch da fiel schon ein Audi um
zum allgemeinen Gaudium.
Lauthals lacht man: „Also nee!
Nicht schon wieder BMW!“
Selbst das Pferd im Stall schon wihat.
Wird bald ersetzt durch einen Fiat.
Ob Opel, Honda oder Ford;
Der Kampf der Familien, der is hoat.
So kumt ma z‘ruck bis nach Verona.
Dort hat auch nie ana g’wona.
Wie damals bleibt auch heute liegen,
jede Menge Schrott am Weg, ihr Lieben.
Im Rosengarten
Ritter Kuno traf zu später Stund
im Rosengarten Kunigund.
Beruflich war sie Kurtisane
zugleich aber auch Kurtis Ahne.
Kurti hab ich gut gekannt.
Er erzählte mir von seiner Tant‘
aus dem Burgenland,
wo auch Kunos Burg einst stand.
Sprachlos
Ist dein Herz von Lieb beklommen
ist die Sprache dir genommen.
Du schweigst und küsst.
Und du vergisst, eh du dich besonnen.
Mistelbacher Volksfest
Am Volksfest draußt in Mistelbach
wurd die blonde Christl schwach.
Geil wirft sie sich an Rudi ran.
So ist‘s gescheh‘n. Er ist ein Mann.
Neun Monat‘ später schreit klein Susi
als das Ergebnis von dem Gspusi.
Fürs Stammbuch (01/2018)
Grean is di Wies'n
Grean is da Rotz
Doch drin in mein Herz
host nur du alan Plotz.
Energietransfer (12/2018)
Fickt da Huaba sei Ludmilla,
wirkt danoch es sehr fü stilla.
Entlod'n hot er seine Energie -
in sie.
The home of Zombie (10/2019)
A Zombiefrau steht faul am Herd,
was sie kocht, das stinkt und gährt.
Ihren Gatten stört das nicht,
denn er ist längst nicht mehr dicht.
Vom Hals bis zu den Beckenknochen
ist er hohl; und das seit Wochen.
Was er ißt - ob Fleisch, ob Fisch -
liegt unverdaut gleich unter'm Tisch.
Die Zombiefrau, die er verehrt,
hat dann alles weggekehrt.
Zombinchen (10/2019)
Zombinchen saß weinend im Garten
und tut auf den Dracula warten.
Doch der erweist sich als Schuft,
denn er bleibt heute Nacht in der Gruft.
Zombinchen nagt traurig an Knochen,
die sie sich erst kürzlich gebrochen.
Am liebsten tät sie ja gern sterben
Und allen die Freude verderben.
Doch Untote können das nicht.
Es sei denn, sie warten aufs Licht.
Jetzt kommt ins Spiel der Herr Kletter.
Er prophezeit uns ein grausliches Wetter.
Finster wird's bleiben am Tag.
Wie's Zombinchen heute nicht mag.
Vampire und Zombies gemeinsam,
werden sehr alt, sterben einsam.
Die Müllerin (12/2019)
Er geht um und er geht her.
Umhergehen macht die Beine schwer.
Das Wandern sei des Müllers Lust;
als hätten wir das nicht gewusst.
Dazwischen macht der Müller Mehl.
Mal geht er langsam, manchmal schnell.
Mal geht er gar nicht; bleibt im Bett,
denn auch die Müllerin ist nett.
Vorbei (01/2022)
Fällt mein Schwanz einst schlapp aus deiner Höhle,
Macht's keinen Sinn, wenn ich aus Verzweiflung gröhle.
Es braucht viel mehr die stille Anerkenntnis,
Dass's auch mit dieser Fertigkeit zu End is.
I hob di im Gmiad (upgradet 7.2022)
Auf d' Nocht,
waun da Finsta es Liacht hamdrat,
kana mea locht
und es Laund is gaunz stad.
Daun denk' i aun di und dei Singan
Daun denk' i aun di und dei Hoa
Daun denk' i aun di und dei Gmiad
Daun denk' i aun di und wea miad.
In da Frua,
waun da Tog mi aufweckt,
is's gnua.
Es gibt nix wos mi no daschreckt.
Daun denk' i aun di und dei Schau'n
Daun denk' i aun di und dei Haut
Daun denk' i aun di und dei Loch'n
Daun denk' i: I hob di im Gmiad.