Dem Rudl sei Haubn
Befua da Rudl duat farstaubn,
setzt a auf a Pudlhaubn.
Entscheidungsgrundlage
Quillt dir der Schweiß aus allen Poren
muas‘d auf a Klimaanlag‘ sporen.
Fortbewegungstechnik
Hot dei Auto unt vier Radln,
kaunst entspauna deine Wadln.
Des güt fia‘d Buama und fia‘d Madln.
Faschingskrapfn
Hoit da Müller net sein Schlapfn
stopf man earm mit Faschingskrapfn.
Hütteldorf
Ich frag einmal in Hütteldorf,
ob ich die Hütteln schütteln dorf.
The Barbershop
Lets go to the Barbershop
and make it short, the hair on top
Grundlos
Wenn es juckt am Haarkranz hinten
lässt kein Grund sich dafür finden
WLAN
Host du WLAN auf dein Zimma
bist mit da Wöd farbundn imma.
Bühnenlicht
Im viel zu grellen Bühnenlicht
seh‘ ich meine Hörer nicht.
Mir selbst bald Hör’n und Seh’n vergeht,
wenn jemand auf mir droben steht.
Pizzastation
Mei Frau kriagt heit a blonde Maison
und i suach‘ mir a Pizzastation
Das Burenhäutl
Isst du das Häutl von an Buren
hört dein Magen auf zu knurren.
Hüftspeck
Is's Futter viel und mundet,
sind die Hüften bald gerundet.
Cardio-Training
Da schwitz‘ ich auf dem Ergometer
schwitz' ois wir a Schwerenöter.
Tritt mich deppat wia a Noa,
statt dos i draußn Radl foa.
Zwillinge
MIRoslav und DIRoslav beraubten eine Bank.
Miroslav war muskulös und Diro gertenschlank.
Auf ihrer Flucht verloren die beiden sieben Kilo
und fanden schließlich Unterschlupf bei der geilen Lilo.
Die konnt‘ sich nicht entscheiden, mit wem sie’s lieber trieb.
So hatte sie schon ziemlich bald beide Brüder lieb.
Nun – eine Frau zu teilen, ist eines Mannes nicht.
Die radikale Lösung: Besitz oder Verzicht!
Diro zog von dannen; nahm mit das ganze Geld.
Solang Miro das nicht wusste, machte er auf Held.
Doch bald schon schwollen MIRoslav am Halse dicke Kabel.
Er denkt an die Geschichte von Kain und seinem Bruder Abel.
Celum MedienDatenBank
Celum, Celum unser Dank
gilt der neuen Datenbank;
frisch gestrichen und gelackt.
Alles wird hineingepackt.
Celum, Celum sage mir:
Wie find ich meine Daten hier?
Da wurde etwas ausgehacked;
alles ist jetzt gut versteckt.
Celum, Celum bitte sag:
Wo sind Manus, Bild und Vertrag?
Sind das Objekte? Sind’s Dateien?
Ich bin verwirrt; du musst verzeih’n!
Celum, Celum mach mir klar,
warum ich einst ein Sünder war.
Ich will mich bessern vor dem Herrn;
Chaos liegt ab jetzt mir fern.
Celum, Celum s’ist verhext;
fort ist jetzt mein ganzer Text.
Dabei war ich so sehr bemüht,
doch mein Ehrgeiz ist verglüht.
Celum, Celum ich geb‘ auf
und lass den Tränen freien Lauf.
Die Arbeit ist nur mehr geworden.
Dafür gibt’s kan Wirtschaftsorden.
Sprachfallensteller
Für den Fall, dass er gestellt,
hat er die Sprache wohl gewählt.
Er ist gewiss kein Krimineller.
Er ist vielmehr Sprachfallensteller.
Scheeksbier’s heißes Rehragout
Im Wirtshaus saß Lord Montague
und bestellte Rehragout.
"Bitte Papa, muss lulu",
quengelt Söhnchen Mark-Mathew.
Dringend eilen zum Abort
Sohn und Kindfrau, ohne Wort.
Der Wirt bringt derweil die Getränke
aus dem Keller seiner Schenke.
In der Küche keine Ruh‘
Alles werkt am Rehragout.
Ein köstlich Duft steigt aus dem Topf
und steigt der Köchin in den Kopf.
Fertig - endlich - ist der Schmaus
Der Wirt bringt ihn zum Gast hinaus.
Klein Mark-Mathew rümpft die Nasen:
Weil es heiß ist, muss er blasen.
Wörterbuch
Wenn ich einmal nach Worten such
Schau ich in mein Wörterbuch.
Räuber Grasl
Ich bin der Räuber Grasl
und komme aus Kurpfalz.
Herr Ober, bringens mir a Bier,
aber ein ganz kalt's
Dann reis‘ ich weiter übers Land
und bring die Leut‘ um den Verstand.
Gustav Klimt
An der Uni Gustav Klimt
sich a neiche Freindin nimmt.
Er zeichnet sie mit Bleistift,
dann heut er ab nach Neustift.
Sauft sich aun an Rausch vom Wein.
So muas a echta Künstler sein.
Zwidawurz
Hinter mir die Zwidawurz
macht eine Pause, die ist kurz.
Im Gegensatz die Klapperschlang,
deren Pausen sind recht lang.
Stammbaum
Am Stammbaum sitzt die Kunigund weit drauß'n auf an Astl.
Zu seh'n von ihr ist heute noch ihr oites hoiznes Kastl.
Der Rest von ihr - zerfall'n zu Staub, wie alle Zeitgenossen -
liegt am Fridhof hinter'm Haus, in ana finst'ren Gossn.
Ned guat drauf
Es wirft da Koarl ohne Grund
Mit n Schlapfn noch sein Hund.
Zasteat dabei a teure Vase.
Es woa nicht seine beste Phase.
Totentanz
"Bevor ich dich ins Kistl mach,
foa i no schnö noch Mistelbach",
sprach der Sensenmann am Morgen
und macht sich weiter keine Sorgen.
Hustenschleim
In der Lunge ist kein Platz für Schleim,
da g'hört frische Luft hinein.
Gesichtsentspannung
Ein Dreigesang aus Langenwang
entspannt und macht die Wangen lang.
Weida geht‘s noch Neuberg an der Mürz.
Da wer‘n die Wangen wieder kürz.
Scharfe Sache
Ist die Chilli schoaf und brennt,
bist as afoch nimma g‘went.
FKK 1
Franziska, Karl und Karina
woan drei junge, echte Wiena.
Sprachen nur noch Preußensprech.
Wer sie verstehen wollt‘, hatte Pech.
FKK 2
Da Fraunz, da Koarl und da Kurt
foan im Summa zauman fuat.
Deamoi gehts hinauf nach Polen,
um a neich's Auto abzuholen.
Daun weida an den Ostseestrand.
Duat gibts a Meer und sehr vü Saund.
Da Kurtl sogt zum Koarl beim Essn:
"Du, i hob es Bodegwaund fargessn."
"Heast oida, moch da do nix draus,
meins, des hob i a no z'haus."
Drum foan's umi zu de Preissn,
weu si de um's Gwaund nix scheißn.
Am Straund gehn s' oisa nokata
und sogn dazua FKK.
Kantna Gwächs (09/2017)
Wia traurig hängt dos Bleamalan
aun sein longen Stengalan.
Brauchat Liacht und a Gewässer;
daun gang's em Bleamal glei vü bessa.
Joga-Latein (09/2017)
Der Jogi sprach zu der Joginde:
"Bring' das weise Buch geschwinde,
damit der Knoten werd' getrennt,
den ich jetzt hab' in Leib und Händ."
Mama mia (09/2017)
Dscho von da oidn Cosanostra
schaut noch, wos denn do los wa.
Gabat's do goa wos zan eabn,
miassat zerscht amoi wea sterbm.
Aun ana grodn Stroßna
steht a Bam farlossna.
Duatn schlogt a ei
min gagalgöb'n Testarossa.
Metamorphose (09/2017)
Die Osmose kauft sich eine Otomane,
setzt sich drauf und wird Osmane.
Sandra R. (12/2017)
Das Dekolleté der Sandra R.
macht nervös mich; bitte sehr.
Anstatt in ihre feu'rgen Glur'n
schau ich nur auf das Wogen furn.
Ich bin verzweifelt vor dem Herrn
Belästigungen sind mir fern.
Nur "political correctness"
verhindert, dass ich nachts mein Bett näss.
Bein Dokta (12/2017)
Waun da Bär steppt
und das Re(h) zept,
weihnachtet's bald
und draußen wird's kalt.
Rippenfell (03/2018)
Wenn ich mein feuchtes Rippenfell
abends raus zum Trocknen stell',
geht's morgens gleich viel bessa
sogt ma mei Professa.
Luftdruck (02/2019)
Ein Hindu fragt den Nepalesen:
"Bist du am Everest gewesen?"
"Nein", sprach der: "Das war ich nicht.
Die Luft dort ist zu wenig dicht."
1-2-3-4 (04/2019)
Ras, dwa, tri, tschetiri!
Des haut mi jetzt ned fire.
Tschetiri, tri und dwa und ras!
Des mocht daun a ned wirkli Spaß.
Zur Lage (04/2019)
Wenn ich mich beim Singen plage,
ist's vielleicht nicht meine Lage?!
In da Botanik (04/2019)
Wir fuhren hin nach Krasnodar,
weil dort genügend Gras noch war;
im Gegensatz zur Küste,
da gab es nur noch Wüste.
Am Berg geprägt ist der Bewuchs
von Tanne, Fichte und von Buchs.
Entlang der Flüsse und der Seen
können auch andre Bäume stehen.
Hin und wieder kann man's seh'n:
In der Savanne gibt's Kakteen.
Sonst sind dort nur Busch und Gras,
weil es wird nur selten nass.
Schau an (05/2019)
Wirfst du den Blick aus deinem Fenster,
dann brauchst du nicht mehr zu schau'n.
Sigismund (06/2019)
Vor Pein rief Sigi guttural aus voller Nibelunge:
"Die Suppe, die ist viel zu heiß! Da verbrennt man sich die Zunge!"
"Mit kühlem Gerstensafte löschst du den Schmerz im Munde."
Empfahl darauf – und rülpste laut – die blonde Kunigunde.
Das Ha (12/2019)
Denk' mal
- ohne Ha - bevor du handelst
und blindlinks durch das Leben wandelst.
Am Fuß des Denkmals halte inne.
Auch dort ist nie ein Ha darinne!
Woatn (02/2020)
Is ma die Zeit zu laung zum Woatn
Spül i mit'n Bertl Koatn.
Impotent (03/2020)
Es sprotzt der Porsche vulla Kroft
und hod dabei kan Meta g'mocht.
Entnervt da Fora schmeißt es Hangl.
Geht zan wiatn auf a Trangl.
De Klofrau duatn hot eam kennt.
Sie was: Da Herr is impotent.
Trauer um Herrn Otto (04/2020)
Lärm drang aus der Kellerbar,
obwohl es draußen hell schon war.
Ein paar feste Vollidioten
feiern gemeinsam einen Covid-Toten.
"Abstand halten!" Heißt das Motto.
Das hilft ihm nicht mehr; dem Herrn Otto.
Das Wandern (08/2020)
Er geht um und er geht her.
Umhergehen macht die Beine schwer.
Das Wandern ist des Müllers Lust.
Als hätten wir's noch nicht gewusst.
Dazwischen macht der Müller Mehl.
Mal geht das langsam, manchmal schnell.
Mal geht er gar nicht. Bleibt im Bett,
denn auch die Müllerin ist nett.
Oh, Corona (10/2020)
Oh, Corona, plies lief mi alona!
Ei häf trabl eh scho gnua,
nied no Virus ned dazua.
Es Lebn is be...
des wea ma ändan missn.
Am End wean mia noch monogam
Weu ma imma Obstaund ham.
Steirakren (12/2020)
Is drauß'n a es Wetta schen,
Reast trotzdem zwengan Steirakren.
Switchen (01/2021)
Es könnt' sein, wenn wir switchen müssen,
dass man uns erwischt beim Küssen.
Niederlage (03/2021)
Der Schriftsteller liebt sein Bücherregal.
Seine Schriften aufgestellt in lotgerechter Lage.
Lägen sie auf seinem Tisch,
So wär es eine Niederlage.
Da Yeti (11/2023)
Hoch drobn am Berg
stapft da Yeti im Schnee.
Ka Woikn in Sicht.
Da Ausblick is schee.
Am Morgn is ruhig.
Die Luft is so kloa.
Da Yeti sitzt min Fruastuck
auf an gräbaran Stoa.
Do heat a wen singan:
"In de Berg bin i gean."
Des woan zwa Touristn
Mitn Rucksock aus Wean.
"Geh Yeti, a Selfi!
Hearst des wa a G'schicht.
De Leitln daham,
de glaum ma des nicht."
Da Yeti, geduldig,
geht in Positur,
doch noch fuchzig Fotos
do hot a scho gnua.
Reißt oba an Seavas,
farschwind hinter an Bam.
De Weana haun o
und san boid drauf daham.
Mog ana no sogn:
"An Yeti gibt's kan!"
Daun soi a in Woid geh
und schaun hintern Bam.
(eventuell gesungen als G'schtanzl: Hollo da ridio, hollodaro, hollo ...)