Schicksal eines Höhlenbären
Ein dicker, brauner Höhlenbär
war 200 Kilo schwer
als er begann den Winterschlaf.
Ein hungriger, brauner Höhlenbär
war nicht mehr ganz so schwer
als er im Frühjahr riss ein Schaf.
Ein flauschiger, brauner Höhlenbär
lastet am Gewissen schwer
nachdem des Jägers Kugel traf.
...
Der Jäger sitzt nun im Gefängnis
wo’s – wie im Bärenheim – sehr eng is.
Auf der Pirsch
Wirfst du die Flinte in das Korn,
muast‘as nochher hoin foa(r)n!
aber:
Wirfst du die Flinte in den Korn,
brauchst as nimma hoin foa(r)n!
(Ein guter Jäger wird eher den Korn in sich als seine Flinte in denselben werfen!)
Auf der Jagd
Es schleicht umher auf weichem Boden
Der Jäger; ganz in braunem Loden.
Ein Hirschlein will er meuchlinks killen.
Das Wildbret in der Küche grilln.
Knödel rund und Preiselbeer
machen ihm den Magen schwer.
Doch süßlich-herber Kräuterbitter
Schützt ihn vor dem Darmgewitter.
Hornblasen
Bläßt das Horn zum Hallali.
Freuts das Getier im Walde nie.
Gerechtigkeit
Ein Jäger schleicht auf leisen Sohlen,
um ein Hirschlein sich zu holen.
Puff, so sprach des Waidmanns Flinte.
Zu spät des Hirschen kühne Finte.
Getroffen sinkt er hin ins Gras.
Entsagt der Welt und röhrt: "Das war's!"
Und dann - ein Bild - es ist makaber:
Der Jäger schleift heim den Kadaver.
Mit scharfer Klinge bricht er auf das Wild,
das er im Walde hat gekillt.
Blutverschmiert, mit irrem Blick
lechzt er nach Hirschfleisch in Aspick.
Doch rutscht er aus, stürzt ins Geweih,
durchbohrt sich's Herz, schnell war's vorbei.
Erzherzog-Vogal-Jodler
Waun des Vogal stirbt
und seinen G‘saung farliert,
wird goa da Jaga schwoch
untam Hochsitzdoch.
Es wiad eam‘s Herz so schwer,
stöd ins Eck sein Gewehr
hängt a letzt‘s Voglfuada aun an Bam.
Holaredl duliri
daria dulio, daria dulio, daria dulio
Holaredl duliri, holareld duliri
Holaredl diri daria duliri.